Familie Dragone
Es ist der 7. März 1981.
Wolken bedecken den Himmel und es regnet leicht, als eine Frau und ihre zwei Kinder im münsterländischen Bocholt aus dem Zug steigen.
Es riecht anders, die Menschen sprechen eine fremde Sprache. Die drei Personen, die dort auf dem Gleis 1 stehen, sind meine Großmutter, mein Vater und seine Schwester – meine Tante.
Die Stadt Bocholt wird nun ihre neue Heimat sein.
Ganz fremd ist sie allerdings nicht - einige
Familienmitglieder leben und arbeiten seit ein paar Jahren
in der Industriestadt nahe der niederländischen Grenze. Die Zeit vergeht, meine Vorfahren haben sich eingelebt und ich komme im Jahre 1990 zur Welt.
Ich erinnere mich an eine schöne Kindheit. Immerzu klingelte das Telefon und Nonna (Oma) rief am anderen Ende der Leitung: „Sandro, komm! Ich habe `pizze fritte ́ gemacht!“Über die Jahre zauberte sie viele neapolitanische Gerichte auf unsere Teller. Ich habe es geliebt!

Doch ich merkte damals auch, dass wir anders lebten als meine Freunde.
Bei uns gab es keine Geburtstage an denen nachmittags ein Stück Kuchen gegessen und Kaffee getrunken wurde. Wir lebten dann erst so richtig auf und hörten spätabends, mit mindestens 30 Gästen, nach dem Abendessen mit einem riesigen Fest wieder auf. Viele Familienmitglieder kamen spät,
da meine Onkel und Tanten in Eisdielen arbeiteten und erst um 22 Uhr aufhörten zu arbeiten.
Wir alberten herum und genossen das Leben! Als ich dann älter wurde, realisierte ich, dass der „italian way of life“ gut ankommt. „La dolce vita“ war und ist überall beliebt und das hat seinen Grund! 2007 lernte ich meine heutige Frau kennen, die ich 2013 heiratete. Ich sagte ihr: „Bevor du mich heiratest, müssen wir nach Napoli. Du musst meine Familie kennenlernen.“ Also reisten wir in den
Süden Italiens und verlegten unsere Flitterwochen kurzerhand vor die Trauung. Wir
flogen nach „Bella Napoli“ zu meiner Tante, die nach elf Jahren in Deutschland wieder nach Italien zog. Die Stadt weckte Skepsis bei meiner Frau,
denn auf den ersten Blick wirkt sie nicht besonders einladend.
Neapel ist ein Ort, der leider viel zu oft durch Negativschlagzeilen in die Medien geraten ist. Allerdings hat die Stadt am Golf von Neapel so viel mehr zu bieten,
als das, was man zu sehen bekommt.
Es wird nicht umsonst gesagt „Neapel sehen und sterben“.
Also führte ich meine zukünftige Frau herum und zeigte ihr,
warum ich diese Stadt so sehr liebe.
Ihre Stimmung schlug innerhalb von Stunden um. Ein vorzeitiges
„Ach du scheiße! Hier sollen wir eine Woche wohnen?“
verwandelte sich in ein „Können wir nicht für immer bleiben?“

Insbesondere die Menschen machen die Stadt zu etwas Besonderem.
Sie sind bereit, alles zu geben, obwohl sie selbst nicht viel haben.
Wolken bedecken den Himmel und es regnet leicht, als eine Frau und ihre zwei Kinder im münsterländischen Bocholt aus dem Zug steigen.
Es riecht anders, die Menschen sprechen eine fremde Sprache. Die drei Personen, die dort auf dem Gleis 1 stehen, sind meine Großmutter, mein Vater und seine Schwester – meine Tante.
Die Stadt Bocholt wird nun ihre neue Heimat sein.
Ganz fremd ist sie allerdings nicht - einige
Familienmitglieder leben und arbeiten seit ein paar Jahren
in der Industriestadt nahe der niederländischen Grenze. Die Zeit vergeht, meine Vorfahren haben sich eingelebt und ich komme im Jahre 1990 zur Welt.
Ich erinnere mich an eine schöne Kindheit. Immerzu klingelte das Telefon und Nonna (Oma) rief am anderen Ende der Leitung: „Sandro, komm! Ich habe `pizze fritte ́ gemacht!“Über die Jahre zauberte sie viele neapolitanische Gerichte auf unsere Teller. Ich habe es geliebt!

Doch ich merkte damals auch, dass wir anders lebten als meine Freunde.
Bei uns gab es keine Geburtstage an denen nachmittags ein Stück Kuchen gegessen und Kaffee getrunken wurde. Wir lebten dann erst so richtig auf und hörten spätabends, mit mindestens 30 Gästen, nach dem Abendessen mit einem riesigen Fest wieder auf. Viele Familienmitglieder kamen spät,
da meine Onkel und Tanten in Eisdielen arbeiteten und erst um 22 Uhr aufhörten zu arbeiten.
Wir alberten herum und genossen das Leben! Als ich dann älter wurde, realisierte ich, dass der „italian way of life“ gut ankommt. „La dolce vita“ war und ist überall beliebt und das hat seinen Grund! 2007 lernte ich meine heutige Frau kennen, die ich 2013 heiratete. Ich sagte ihr: „Bevor du mich heiratest, müssen wir nach Napoli. Du musst meine Familie kennenlernen.“ Also reisten wir in den
Süden Italiens und verlegten unsere Flitterwochen kurzerhand vor die Trauung. Wir
flogen nach „Bella Napoli“ zu meiner Tante, die nach elf Jahren in Deutschland wieder nach Italien zog. Die Stadt weckte Skepsis bei meiner Frau,
denn auf den ersten Blick wirkt sie nicht besonders einladend.
Neapel ist ein Ort, der leider viel zu oft durch Negativschlagzeilen in die Medien geraten ist. Allerdings hat die Stadt am Golf von Neapel so viel mehr zu bieten,
als das, was man zu sehen bekommt.
Es wird nicht umsonst gesagt „Neapel sehen und sterben“.
Also führte ich meine zukünftige Frau herum und zeigte ihr,
warum ich diese Stadt so sehr liebe.
Ihre Stimmung schlug innerhalb von Stunden um. Ein vorzeitiges
„Ach du scheiße! Hier sollen wir eine Woche wohnen?“
verwandelte sich in ein „Können wir nicht für immer bleiben?“

Insbesondere die Menschen machen die Stadt zu etwas Besonderem.
Sie sind bereit, alles zu geben, obwohl sie selbst nicht viel haben.
Angefangen beim „cornetto al bar“ (ein Croissant an der Bar) über
den Fischhändler auf der „Pignasecca“ (Warenmarkt) bis hin zu einem Teller Spaghetti im Kerzenschein an der „Lungomare“ (Uferpromenade)
oder einem „panino“ auf der Straße.
Diese Kleinigkeiten machen die Stadt meiner
Familie zu der für mich schönsten und
faszinierendsten der Welt!
den Fischhändler auf der „Pignasecca“ (Warenmarkt) bis hin zu einem Teller Spaghetti im Kerzenschein an der „Lungomare“ (Uferpromenade)
oder einem „panino“ auf der Straße.
Diese Kleinigkeiten machen die Stadt meiner
Familie zu der für mich schönsten und
faszinierendsten der Welt!